zur Seite 25 25 Geschichte in Übersichten
Wissensspeicher für den Unterricht
Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin
1982
Grundbegriffe
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Persönlichkeit in der Geschichte
       
Hervorragende Einzelpersonen üben im ökonomischen, politischen, sozialen,
kulturellen oder wissenschaftlichen Bereich einen überdurchschnittlichen Einfluß
auf die Gesellschaft aus, indem sie die Bedürfnisse, Absichten, Ziele und An-
schauungen von Klassen oder Schichten am klarsten zum Ausdruck bringen, am
energischten verfechten und die Klasse bzw, breite Massen dafür gewinnen und
organisieren. Diese Persönlichkeiten können die geschichtliche Entwicklung
(Geschichte S.16) beschleunigend oder hemmend beeinflussen, deren genereller Verlauf
jedoch vom Wirkrn der Volksmassen auf der Grundlage objektiver ökono-
mischer Gesetzmäßigkeiten (Entwicklung der Produktivkräfte) bestimmt wird.
Historische Größe (im Sinne des Fortschritts) wird daran gemessen, inwieweit die
Personen in ihrem Handeln den historischen Gesetzmäßigkeiten entsprechen,
den Interessen fortschrittlicher Klassen dienen und insbesondere die politische
und gesellschaftliche Aktivität der produzierenden Klassen anregen.
 
Privateigentum an Produktionsmitteln
       
Die Existenz des Privateigentums an Produktionsmitteln ist die unmittelbare
Ursache für die Spaltung der Gesellschaft in antagonistische Klassen (Klasse S.19)
und damit für die Ausbeutung und Unterdrückung der unmittelbaren Produ-
zenten durch die Klassen, die über die entscheidenden Produktionsmittel ver-
fügen (Ausbeutung des Menschen durch den Menschen S.12). Das Privateigentum an Produktionsmitteln ist charakteristisch
für alle Ausbeuterordnungen. Da es mit der unmittelbaren Interessiertheit der
Eigentümer an der Produktion verbunden ist, wirkt es lange Zeit als notwendige
Triebkraft der ökonomischen und gesellschaftlichen Entwicklung.
 
Produktionsinstrumente
       
Produktionsinstrumente (Arbeitsinstrumente) sind vom Menschen geschaffene
Hilfsmittel für den Arbeitsprozeß. Dazu gehören Geräte, Werkzeuge, Maschinen,
Maschinensysteme, technische Anlagen und Steuerungseinrichtungen, mit deren
Hilfe die Menschen Güter für ihren Bedarf herstellen. Die Produktionsinstru-
mente bilden das "Knochen- und Muskelsystem der Produktion" (Marx).
 
Produktionsmittel
       
Die Produktionsmittel stellen die Gesamtheit der Arbeitsmittel und Arbeitsgegen-
stände dar, mit denen der Mensch im Produktionsprozeß (Arbeit S.11) materielle
Güter und produktive Leistungen erzeugt:

1. Arbeitsmittel: Produktionsinstrumente (Produktionsinstrumente S.26), Produktinsgebäude
und -anlagen, Transportmittel, Boden.
2. Arbeitsgegenstände: Rohstoffe, Energie, Stufenprodukte.

Das Eigentum an den Produktionsmitteln (Produktionsmittel S.26) ist das bestimmende Element
der Produktionsverhältnisse (Produktionsverhältnisse S.27) einer Gesellschaftsformation (Gesellschaftsformation S.16).
 
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Produktionsverhältnisse
       
Die Produktionsverhältnisse sind die Beziehungen zwischen den Menschen im
Prozeß der Produktion, des Austauschs und der Verteilung. Um zu produzieren
(auf die Natur einzuwirken und die in der Natur vorgefundenen Dinge in
Gebrauchsgüter umzuwandeln), gehen die Menschen bestimmte, von ihrem
Willen unabhängige Verhältnisse, Produktionsverhältnisse, ein, die einer be-
stimmten Entwicklungsstufe der Produktivkräfte (Produktivkräfte S.28) entsprechen.

Die Produktionsverhältnisse umfassen u.a.:
  • Die Verhältnisse der Menschen zum Eigentum an Produktionsmitteln und die sich daraus
    ergebenden Verhältnisse zwischen den Klassen und Schichten, insbesondere ihre Stel-
    lung im Produktionsprozeß;
  • die Austauschverhältnisse, d.h. die Kooperationsbeziehungen, die von den Eigentums-
    verhältnissen bestimmt werden;
  • die Verteilungsverhältnisse, die gleichfalls von denm Eigentumsverhältnissen bestimmt
    werden.
                                                                                                                                              

Die Eigentumsverhältnisse sind die Grundlage der Produktionsverhältnisse, ihr
bestimmendes Element.
 
Die zwei Hauptformen der Produktionsverhältnisse
  1. Die auf dem Privateigentum an Produktionsmitteln (Produktionsmittel S.26) beruhenden Produk-
    tionsverhältnisse der Ausbeutung und Unterdrückung (S.11 S.11, 29, 16 und 19).
  2. Die auf dem gesellschaftlichen Eigentum an Produktionsmitteln (Eigentum an Produktionsmitteln, gesellschaftliches S.14) beruhenden
    Produktionsverhältnisse der kameradschaftlichen Zusammenarbeit und gegenseiti-
    gen Hilfe (Staat in Ausbeutergesellschaften S.31 und 30).
                                                                                                                                              
 
Produktionsweise
       
Die Produktionsweise einer Gesellschaft ist die Art und Weise der Erzeugung
materieller Güter in einer bestimmten Phase der gesellschaftlichen Entwicklung.
Sie ist die Einheit von Produktivkräften (Produktivkräfte S.28) und Produktionsverhältnissen
(Produktionsverhältnisse S.27). Sie bildet die Grundlage für die Existenz und Entwicklung der Mensch-
lichen Gesellschaft.

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Produktionsweise
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Produktivkräfte
Produktionsverhältnisse
 
 
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