29 | Geschichte in Übersichten Wissensspeicher für den Unterricht Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin 1982 Grundbegriffe Inhaltsverzeichnis |
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nur mit dem Notwendigsten versorgen. Neben den Hauptklassen der Sklaven- halter und der Sklaven gibt es Schichten wie Handwerker und Kleinbauern, die von eigener Arbeit leben. In Griechenland ( 3.) und Rom ( 4.) erreichte die Sklaverei Massencharakter. Die Sklavenhaltergesellschaft stellt trotz der Ausbeutung und Unterdrückung der Mehrheit des Volkes einen objektiven Fortschritt dar: Die Entfaltung der Produktivkräfte ( S.28) nimmt einen beträchtlichen Umfang an. Die Sklaven- haltergesellschaft gibt auch einzelnen Mitgliedern der Gesellschaft die Möglich- keit, sich ausschließlich mit Wissenschaft und Kunst zu beschäftigen. Mit der Verschärfung ihrer Widersprüche wird die Sklavenhaltergesellschaft gesprengt und vom Feudalismus ( S.16) abgelöst. |
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Sozialismus und Kommunismus | |
Sozialismus und Kommunismus sind die beiden Entwicklungsphasen der einheit- lichen kommunistischen Gesellschaftsformation, welche die kapitalistische Ge- sellschaftsformation ( S.19) gesetzmäßig ablöst. Die revolutionäre Ablösung des Kapitalismus und die Errichtung des Sozialismus und Kommunismus ist die historische Mission der Arbeiterklasse ( S.16). Der Souialismus ist die erste Entwicklungsphase der kommunistischen Gesell- schaftsformation. Er ist das Ergebnis der unter der Führung der Arbeiterklasse und ihrer marxistisch-leninistischen Partei ( S.25) durchgeführten sozialisti- schen Revolution ( S.29). Die politische Macht wird von der Arbeiterklasse, geführt von ihrer marxistisch-leninistischen Partei, im Bündnis mit der Klasse der Genossenschaftsbauern, der Intelligenz und den anderen Werktätigen aus- geübt ( S.13). Der Sozialismus beruht auf dem sozialistischen Eigentum an den Produktionsmitteln, das in zwei Formen existiert: als gesamtgesellschaftliches und als genossenschaftliches Eigentum ( S.14). Ausbeutung und Unterdrückung der Werktätigen sind im Sozialismus beseitigt. Die Produktionsverhältnisse wer- den durch bewußtes Zusammenwirken, kameradschaftliche Zusammenarbeit und gegenseitige Hilfe gekennzeichnet. Durch die ständige Erhöhung der Arbeits- produktivität wird die immer bessere Befriedigung der materiellen und gei- stig-kulturellen Bedürfnisse der Menschen erreicht. Im Sozialismus gilt das ge- sellschaftliche Verteilungsprinzip: Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Leistungen. Der Kommunismus ist die zweite Entwicklungsphase der kommunistischen Ge- sellschaftsformation. Der Übergang zum Kommunismus ist ein relativ lang an- dauernder, allmählicher Prozeß, in dem die Vorzüge und Triebkräfte des ent- wickelten Sozialismus voll ausgeschöpft und auf dieser Grundlage die sich her- ausbildenden Keime, Elemente und Wesenszüge des Kommunismus gestärkt werden. Das höhere Reifestadium des Kommunismus wird mit der Entwicklung und Vervollkommung der Produktivkräfte geschaffen. Der Kommunismus ist eine klassenlose Gesellschaft mit einheitlichen Eigentumsformen an den Pro- duktionsmitteln und sozialer Gleichheit aller Gesellschaftsmitglieder. Der Mensch- heit werden neue, noch ungeahnte Lebensmöglichkeiten eröffnet. Alle Spring- quellen des gesellschaftlichen Eigentums werden voller fließen, so daß als Vertei- lungsprinzip gelten kann: Jeder nach seinen Fähigkeiten, jedem nach seinen Bedürfnissen. |
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Staat in Ausbeutergesellschaften | |||||||||
Der Staat in Ausbeutergesellschaften ist das Machtinstrument der ökonomisch und politisch herrschenden Klasse ( S.19) eines Landes zur Durchsetzung und Aufrechterhaltung ihrer Herrschaft, zur Ausbeutung und zur Unterdrückung ihrer Klassengegner. (Sozialistischer Staat Diktatur des Proletariats, S.13)
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Urgesellschaft | |||||||||
Die Urgesellschaft ( 1.) ist die erste ökonomische Gesellschaftsformation ( S.16) in der Geschichte. Sie ist durch gemeinschaftliches Eigentum an den Pro- duktinsmitteln ( S.14) gekennzeichnet. Die Ergebnisse der gemeinsamen Arbeit einer Horde oder Sippe werden etwa gelichmäßig verteilt. Das niedrige Niveau der Produktivkräfte ( S.28) und der Arbeitsproduktivität bedingt diese Produktionsverhältnisse ( S.27). Im Laufe der Urgesellschaft bildet sich zu- nächst die natürliche Arbeitsteilung zwischen Mann (Jagd, Fischfang) und Frau (Bodenbearbeitung, Hauswirtschaft) heraus. Es folgen die erste gesellschaftliche Arbeitsteilung zwischen Ackerbauern und Viehzüchtern ( 2.1.1.) sowie die zweite (Handwerker) und die dritte (Händler) gesellschaftliche Arbeitsteilung ( 2.1.3.). Die wachsende Arbeitsproduktivität läßt gegen Ende der Urge- sellschaft ein Mehrprodukt ( S.24) entstehen, das allmählich zum Privat- eigentum an den Produktionsmitteln ( S.26) und zu Reichtumsunterschieden führt. Als die Reicheren und Mächtigeren beginnen, sich das Mehrprodukt der übrigen anzueignen, entsteht die Ausbeutung ( S.12), spaltet sich die Gesell- schaft in antagonistische Klassen ( S.19), und die Urgesellschaft zerfällt. |
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