zur Seite 359 359 Geschichte in Übersichten
Wissensspeicher für den Unterricht
Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin
1982
Inhaltsverzeichnis
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Imperia-
listisches
Staatensystem
1919 bis 1923
Imperialistisches Staatensystem 1924 bis 1929 Welt-
wirtschafts-
krise
1929 bis 1933
Sozialökonomische und
technische Entwicklung
Deutsch-
land
Internationale
Beziehungen
                                                                                                                                                                             
       
Rote Hilfe
Deutschlands
(RHD)
1924
    Rote Hilfe Deutschlands     Solidaritätsorganisation, die verfolgten
Revolutonären, politischen Gefangenen
und deren Familien Beistand leistete. Sie
wurde von Wilhelm Pieck geleitet
Internationale
Arbeiterhilfe
(IAH)
1921
    Internationale Arbeiterhilfe     Die deutsche Sektion dieser internatio-
nalen proletarischen Hilfsorganisation
unterstützte ausgedehnte internationale
Solidaritätsaktionen
 
33.2.5.           Volksbegehren für Fürstenenteignung 1926
 
1925 erhoben die in der Novemberrevolution gestürzten Könige und Fürsten
(30.2.5. Erste Ergebnisse der Novemberrevolution 30.2.5.) für ihre beschlagnahmten Ländereien und Besitztümer Entschädi-
gungsforderungen. Dagegen entfaltete die KPD unter der Losung "Keinen

Das sollen sie jetzt bekommen!
Wir fordern 250.000.000 Mark Abfindung!
Geheim: ...???... ; Aufmarschplan auf Berlin     "Das sollen sie jetzt
bekommen". Karikatur
aus der "Roten Fahne",
1926
 
 
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Imperia-
listisches
Staatensystem
1919 bis 1923
Imperialistisches Staatensystem 1924 bis 1929 Welt-
wirtschafts-
krise
1929 bis 1933
Sozialökonomische und
technische Entwicklung
Deutsch-
land
Internationale
Beziehungen
                                                                                                                                                                             
        Pfennig den Fürsten! Brot und Arbeit dem notleidenden Volke!" eine breite
Massenbewegung. Unter dem Druck ihrer Mitglieder sah sich die Führung der
SPD gezwungen, gemeinsam mit den Kommunisten für einen Volksentscheid
gegen die beabsichtigte Fürstenabfindung
einzutreten. Die Weimarer Ver-
fassung (32.2.1. Weimarer Verfassung 1919 32.2.1.) bestimmte: Wenn zehn Prozent aller Wähler in einem Volks-
begehren
(einer öffentlichen Einzeichnung in Listen) die Entscheidung einer
wichtigen Frage durch die Wähler selbst forderten, dann mußte die Regierung
einen Volksentscheid darüber ansetzen. Im Kampf gegen die Fürstenabfindung
gelang es der KPD, die Aktionseinheit der Arbeiterklasse und ein Zusammen-
wirken mit bürgerlich-demokratischen Kräften zu erreichen. Beim Volksent-
scheid am 20.6.1926 stimmten 14,5 Millionen Wähler (36,4%) für die entschädi-
gungslose Enteignung der Fürsten (rund 20 Millionen Stimmen wären für einen
Sieg notwenig gewesen). Auf Kosten der Werktätigen zahlten danach die
Reichs- und Landesregierungen hohe Entschädigungen (Fürstenabfindung).
 
33.2.6.           Panzerkreuzerbau 1928
 
Der 1928 begonnene Bau des Panzer-
kreuzers A war ein entscheidender
Schritt in der Flottenrüstung des wie-
dererstarkenden deutschen Imperia-
lismus und Militarismus (33.2.1. Wiedererstarken des deutschen Imperialismus 33.2.1.).
Die KPD mobilisierte Millionen Men-
schen zum Widerstand dagegen und
erzwang im Oktober 1928 ein Volks
begehren gegen den Panzerkreu-
zerbau
. Der Parteiausschuß der SPD
verbot den Sozialdemokraten die Teil-
nahme daran, so daß es nicht gelang,
das Volksbegehren zu einem vollen
Erfolg zu führen.

Teil eines Plakats des Kommunistischen Jugend-
verbandes Deutschlands zum Volksbegehren
gegen den Panzerkreuzerbau
    Keinen Panzerkreuzer!
Jungarbeiter!
Heraus zum Volksentscheid
Kommunistischer Jugendverband Deutschlands
Aufruf des KJVD zum Volksbegehren
gegen den Panzerkreuzerbau 1926
 
33.2.7.           Blutmai 1929
 
Am 1. Mai 1929 folgten trotz des Verbots von Demonstrationen durch den sozial-
demokratischen Polizeipräsidenten Zörgiebel in Berlin rund 200 000 Arbeiter
dem Ruf der KPD zur Demonstration für ihre sozialen Forderungen und gegen
die Kriegsvorbereitungen. Die Polizei provozierte Zusammenstöße mit den
 
 
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