zur Seite 365 365 Geschichte in Übersichten
Wissensspeicher für den Unterricht
Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin
1982
Inhaltsverzeichnis
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Imperia-
listisches
Staatensystem
1919 bis 1923
Imperialistisches Staatensystem 1924 bis 1929 Welt-
wirtschafts-
krise
1929 bis 1933
Sozialökonomische und
technische Entwicklung
Deutsch-
land
Internationale
Beziehungen
                                                                                                                                                                             
33.3.5.           Großbritannien
 
In Großbritannien (32.3.5. Großbritannien 32.3.5.) ver-
suchte sich die Arbeiterklasse gegen
die Folgen der kapitalistischen Ratio-
nalisierung (33.1.3. Kapitalistische Rationalisierung 33.1.3.) in machtvollen
Streikkämpfen zu wehren, die im
Generalstreik vom Mai 1926 gipfel-
ten. Rechte Gewerkschaftsführer sabo-
tierten jedoch den Streik und halfen,
den Kapitalismus wieder zu festigen.
Im Vordergrund der britischen Außen-
politik
stand die Feindschaft gegen
die UdSSR. Mit Hilfe zahlreicher
Provokationen und des Abbruchs der
diplomatischen Beziehungen zur So-
wjetunion 1927 wollten die englischen
Imperialisten die Sowjetunion ökono-
misch und politisch isolieren und einen
neuen Interventionsfeldzug vorberei-
ten. Innerhalb des britischen Kolonial-
reiches
kam es zu immer stärkeren
Forderungen nach voller Souveränität
und Gleichberechtigung der abhän-
gigen Gebiete.
    KEINE KOHLE nach ENGLAND!
Aufruf zur Solidarität mit den Arbeitern Groß-
britanniens 1926
 
33.3.6.           China
 
China war seit dem Sturz der Monarchie 1911 (27.3.7. Internationale Auswirkungen der Revolution von 1905 bis 1907 27.3.7.) eine Republik, jedoch
politisch gespalten: Im Norden herrschten einander ablösende Generalscliquen, im
Süden führte Sun Yat-sen, der Begründer der Guomindang (Nationale Partei),
den Kampf gegen die Wiederherstellung der Minarchie und die reaktionären Mili-
tärcliquen. Sun Yat-sen gestaltete mit Hilfe von Beratern aus der Sowjetunion
seine Partei um und bildete eine nationalrevolutionäre Armee. In der ersten
Etappe des revolutionären Bürgerkrieges (1924 bis 1927) kam es zur revolu-
tionären Einheitsfront der Guomindang mit der 1921 gegründeten Kommuni-
stischen Partei Chinas
.
Nach dem Tode Sun Yat-sens (1925) erstarkten in der Guomindang antikommu-
nistische Kräfte unter Tschiang Kai-schek, der 1927 die Einheitsfront verriet
und die chinesischen Kommunisten blutig verfolgte. Im Süden Chinas entstand
unter Führung der KP Chinas die chinesische Volksbefreiungsarmee, die den
Bürgerkrieg gegen die Guomindang begann.
 
 
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Imperia-
listisches
Staatensystem
1924 bis 1929
Weltwirtschaftskrise 1929 bis 1933 Verschärfung
der imperial.
Widersprüche
1933 bis 1939
Weltwirtschaftskrise
außerhalb Deutschlands
Wirtschaftskrise
in Deutschland
                                                                                                                                                                             
34.           Weltwirtschaftskrise in den kapitalistischen
          Ländern 1929 bis 1933
 
34.1.           Wirtschaftskrise außerhalb Deutschlands
 
34.1.1.           Verlauf, Erscheinungen und Auswirkungen der Krise
 
Die Jahre der relativen Stabilisierung des Kapitalismus (33.1.1. Relative Stabilisierung des Kapitalismus 33.1.1.) endeten 1929
mit der bis dahin größten zyklischen Krise (Krise, zyklische S.23), die sich in den Jahren bis
1933 zu einer Weltwirtschaftskrise auswuchs. Sie wurde durch die allgemeine
Krise des Kapitalismus (Krise des Kapitalismus, allgemeine S.22) verschärft und verlängert. Ihren Anfang nahm
sie im Herbst 1929 in den USA. Bald danach dehnte sie sich auf die gesamte kapi-
talistische Welt aus. Allein die Sowjetunion mit ihrer sozialistischen Planwirt-
schaft blieb von der Krise unberührt (31.3. Sowjetrußland 1926 bis 1937 31.3.).

Erscheinungen der Weltwirtschaftskrise 1929 bis 1933
  • Absinken der Industrieproduktion um rund 40 bis 50%
  • Massenarbeitslosigkeit (ca. 30 Mill. Erwerbslose und Kurzarbeiter)
  • Massenruin der Bauernschaft auf Grund nicht absetzbarer landwirtschaftlicher Pro-
    dukte
  • Störung der Weltwirtschaftsbeziehungen und Rückgang des Welthandelsumsatzes auf
    ein Drittel
  • Staatliche finanzielle Hilfe für die größten Banken und Industriemonopole und Ruin
    kleinerer Unternehmen, die oft von den großen Monopolen aufgesogen wurden
  • Elends- und Hungerdasein der Arbeiterklasse, der Bauernschaft und aller anderen
    Werktätigen, während Lebensmittel vernichtet wurden, um die Preise hochzuhalten
                                                                                                                                                        

Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise
  • Verschärfung des Klassenkampfes, neuer revolutionärer Aufschwung der internatio-
    nalen Arbeiterbewegung (gewaltige Demonstrationen und Streikaktionen, die oft in
    politische Aktionen hinüberwuchsen; Anwachsen des Einflusses der kommunistischen
    Parteien)
  • Verstärkung des Tendenz der herrschenden Kreise, die bürgerliche Demokratie (Demokratie, bürgerliche S.13)
    durch offen diktatorische Staatsformen zu ersetzen (34.1.2. Gefahr des Faschismus 34.1.2.)
                                                                                                                                                        
 
 
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