zur Seite 389 389 Geschichte in Übersichten
Wissensspeicher für den Unterricht
Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin
1982
Inhaltsverzeichnis
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Welt-
wirtschafts-
krise
1929 bis 1933
Verschärfung der imperial. Widersprüche 1933 bis 1939 Zweiter
Weltkrieg
1939 bis 1945
Dtschld.
1933/34
Dt. Kriegs-
vorbereitg.
Imp.
Staaten
Aggres-
sionen
Antifasch.
Kampf
                                                                                                                                                                             
35.4.3.           Annexion Österreichs 1938
       
Seit 1933 verfolgten die Faschisten das Ziel, Österreich dem faschistischen
Deutschland einzuverleiben. Obwohl der österreichische Kanzler Schuschnigg
(35.3.10. Österreich 35.3.10.) Anfang 1938 allen Forderungen Hitlers (z.B. freie Betätigung für die
österreichischen Nazis, Ernennung des faschistischen Führers Seiß-Inquart zum
Innenminister, Verzicht auf eine geplante Volksabstimmung über die Unabhängig-
keit Österreichs) nachkam, marschierte am 12. 3. 1938 die faschistische Wehr-
macht in Österreich ein. Der österreichische Staat und seine Regierung wurden
aufgelöst, das österreichische Territorium als "Ostmark" an das Deutsche Reich
angeschlossen. Die imperialistischen Westmächte reagierten auf die Annexion
Österreichs mit papiernen Protesten. Die UdSSR verurteilte die Aggression und
schlug kollektive Maßnahmen zur Bändigung des Aggressors vor.

Die Aggressionen des deutschen Faschismus 1935 bis 1939
Nordsee Ostsee
Deutschland Tschechoslowakei
Österreich
Opfer der faschistischen deutschen Aggressionen
1 Angliederung des Saargebietes an Deutschland ( 1935 )
2 Besetzung der entmilitarisierten Rheinlandzone ( 7.3.1936 )
3 Annexion Österreichs ( 12.3.1938 ) 
4 Okkupation von Grenzgebieten der CSR ( ab 1.10.1938 )
5 faschistisches Protektorat Böhmen und Mähren ( 15.3.1939 )        
6 Besetzung des Memelgebietes ( 22.3.1939 )
7 faschistischer Satellitenstaat Slowakei ( 14.3.1939 )

Die Aggressionen des deutschen Faschismus 1935 bis 1939
 
35.4.4.           Münchener Abkommen 1938
       
Im Sommer 1938 bereitet Hitlerdeutschland verstärkt die Annexion der CSR vor.
Um einen Vorwand dafür zu haben, entstellte die faschistische Hetzpropaganda
absichtlich die Probleme der deutschen Minderheit in der CSR (35.3.7. Tschechoslowakei 35.3.7.). Die
Sowjetunion versuchte, die Gefahr eines faschistischen Überfalls auf die Tsche-
choslowakei abzuwenden. Ein wirksames kollektives Vorgehen gegen den fa-
schistischen Aggressor kam jedoch nicht zustande, weil die imperialistischen
Westmächte mit ihrer Befriedungspolitik (35.3.2. Großbritannien 35.3.2. und 35.3.3.) glaubten, die
Expansion Hitlerdeutschlands durch Zugeständnisse gegen die UdSSR lenken zu
können. Im Münchener Abkommen wurde am 29. 9. 1938 Hitlerdeutschland
ermächtigt, das sogenannte Sudetengebiet ( Karte 35.4.3. Annexion Österreichs 1938 35.4.3.) zu besetzen. Das
 
 
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Welt-
wirtschafts-
krise
1929 bis 1933
Verschärfung der imperial. Widersprüche 1933 bis 1939 Zweiter
Weltkrieg
1939 bis 1945
Dtschld.
1933/34
Dt. Kriegs-
vorbereitg.
Imp.
Staaten
Aggres-
sionen
Antifasch.
Kampf
                                                                                                                                                                             
        von den Regierungschefs Deutschlands, Italiens, Frankreichs und Großbritan-
niens unterzeichnete Abkommen war ein der CSR aufgezwungenes imperiali-
stisches Diktat
, das die Positionen des deutschen Imperialismus in Mitteleuropa
stärkte und die Annexion der gesamten Tschechoslowakischen Republik (35.4.5. 'Protektorat Böhmen und Mähren' / Annexion des Memelgebietes 1939 35.4.5.)
einleitete.
 
35.4.5.           "Protektorat Böhmen und Mähren" /          
          Annexion des Memelgebietes März 1939
       
Am 15. 3. 1939 wurden die restlichen Gebiete der Tschechoslowakei (35.4.4. Münchener Abkommen 1938 35.4.4.
und Karte 35.4.3.) besetzt, die Hitlerwehrmacht zog in Prag ein. Auf dem Terri-
torium der CSR wurden das sogenannte Protektorat Böhmen und Mähren
und ein slowakischer Marionettenstaat geschaffen. Damit hatte die Tschechoslo-
wakei aufgehört zu existieren.
Am 22. 3. 1939 unterzeichnete die litauische Regierung unter Zwang einen Ver-
trag über die Abtretung des Memelgebietes an Deutschland.
 
35.4.6.           Ringen der Sowjetunion um ein System der kollektiven
          Sicherheit
       
Die erhöhte Gefahr eines Krieges in Europa ließ die UdSSR ihre Anstrengungen
für die Errichtung eines Systems der kollektiven Sicherheit verstärken, in dem
sich alle europäischen Staaten unabhängig von ihrer Gesellschaftsordnung dem
Expansionsstreben Hitlerdeutschlands gemeinsam entgegenstellen sollten. Unter
dem Druck der demokratischen Öffentlichkeit ihrer Länder sahen sich die
Regierungen Großbritanniens und Frankreichs gezwungen, im Frühjahr 1939
der Einladung zu Verhandlungen mit der Sowjetregierung zu folgen. Auf Grund
der antikommunistischen Haltung der Regierungen der Westmächte, die zur
gleichen Zeit Geheimverhandlungen mit Hitlerdeutschland gegen die Sowjet-
union führten, kamen jedoch keinerlei Abmachungen zum Schutze des bedrohten
Friedens zustande.
 
35.4.7.           Sowjetisch-deutscher Nichtangriffsvertrag 1939
       
1939 drohte für die Sowjetunion nicht nur von Europa, sondern auch vom Fernen
Osten (35.3.13. Ferner Osten 35.3.13.) die Gefahr eines Krieges. Die sowjetische Regierung mußte
verhindern, daß die UdSSR isoliert einem Zweifrontenkrieg ausgesetzt wurde. In
dieser Lage und nachdem die Verhandlungen mit Großbritannien und Frankreich
im Frühjahr und Sommer 1939 ergebnislos verlaufen waren (35.4.6. Ringen der Sowjetunion um ein System der kollektiven Sicherheit 35.4.6.), sah sich
die Sowjetregierung im August 1939 gezwungen, das Angebot der Hitlerregierung
anzunehmen, einen Nichtangriffsvertrag zwischen beiden Staaten abzu-
schließen.
 
 
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