zur Seite 413 413 Geschichte in Übersichten
Wissensspeicher für den Unterricht
Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin
1982
Inhaltsverzeichnis
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Verschärfung
der imperial.
Widersprüche
1933 bis 1939
Zweiter Weltkrieg 1939 bis 1945 1945 bis 1949
Ursachen 1939 bis
1941
1941 bis
1943/44
1944/45 Ergebnisse
und Lehren
                                                                                                                                                                             
36.4.3.           Der 20. Juli 1944
       
Führende Kreise der deutschen Monopol-
bourgeoisie und reaktionäre Mili-
tärs versuchten die noch verbliebenen
Machtpositionen des deutschen Impe-
rialismus zu retten. Eine dieser Grup-
pen, an ihrer Spitze der ehemalige
Leipziger Oberbürgermeister Goerde-
ler und der einstige Generalstabschef
des Heeres Beck, wollten dieses Ziel
durch einen Putsch erreichen.
   
Ziele der Verschwörergruppe
  • Beseitigung Hitlers
  • Errichtung einer Militärdiktatur
  • Frieden mit den Westmächten
  • Weiterführung des Krieges gegen die
    UdSSR
Eine Gruppe von patriotisch gesinnten Offizieren, darunter Oberst Claus Graf
Schenk von Stauffenberg, von Vertretern des Bürgertums und von Sozial-
demokraten, die zwar Kontakt mit Goerdeler und Beck hielten, wollte jedoch
Frieden an allen Fronten schließen, ein gutnachbarliches Verhältnis zur UdSSR
herstellen sowie eine bürgerlich-demokratische Republik errichten. Sie strebten
die Zusammenarbeit mit der von der KPD geführten antifaschistischen Wider-
standsbewegung an. Diese Gruppe, konnte ihre Vorstellungen gegenüber der
reaktionären Mehrheit der Verschwörer aber nicht durchsetzen.
Stauffenberg zündete am 20. Juli 1944 eine Bombe im Hauptquartier Hitlers.
Das Attentat war eine antifaschistische Tat. Es mißlang jedoch, und die Ver-
schwörung brach schnell zusammen. Das Hitlerregime nutzte den fehlgeschla-
genen Putsch, um den Terror weiter zu verschärfen. Zehntausende aktiver Anti-
faschisten wurden verhaftet, fast 5000 Personen hingerichtet.
 
36.4.4.           Ermordung Ernst Thälmanns
       
Ernst Thälmann wurde von den Faschisten seit 1933 (35.1.7. Übergang der KPD in die Illigalität 35.1.7.) in Einzelhaft
gehalten. Er gab den illegalen Kämpfern und allen Antifaschisten das Beispiel des
ungebrochenen Kämpfers gegen die faschistische Gewaltherrschaft. Weltweit
wurde Thälmann zum Symbol des antifaschistischen Widerstandskampfes der
Völker. Nach Gefängnis- und Zuchthausstationen in Berlin-Moabit, Hannover
und Bautzen wurde er am 18. August 1944 im Konzentrationslager Buchen-
wald
auf Befehl der Naziführung von SS-Mördern erschossen.
 
36.4.5.           Bombardierung deutscher Städte
       
Seit dem Frühjahr 1941 griffen britische und später auch amerikanische Bomben-
flugzeuge deutsche Industrie- und Verkehrszentren an, um die Rüstungsproduk-
tion lahmzulegen. Seit 1942 ging man dazu über, durch massive Bombardements
von Wohngebieten die Moral der Bevölkerung zu zermürben. Beide Ziele wur-
 
 
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Verschärfung
der imperial.
Widersprüche
1933 bis 1939
Zweiter Weltkrieg 1939 bis 1945 1945 bis 1949
Ursachen 1939 bis
1941
1941 bis
1943/44
1944/45 Ergebnisse
und Lehren
                                                                                                                                                                             
        den nur zum Teil erreicht. In den letzten Monaten des Krieges richteten sich die
Angriffe vornehmlich auf Städte in der künftigen sowjetischen Besatzungszone.
Damit sollten dort der UdSSR und den deutschen Antifaschisten unüberwindbare
Schwierigkeiten für den Neuaufbau bereitet werden. Ohne jede militärische
Notwendigkeit wurde am 13./14.02.1945 die von Flüchtlingen überfüllte Kunst-
stadt Dresden bombardiert, wobei rund 35 000 Menschen umkamen und unwie-
derbringliche Kulturschätze in Schutt und Asche versanken.
 
36.4.6.           Versuche zur Verlängerung der faschistischen Terrorherrschaft
       
Angesichts der aussichtslosen Kriegslage 1944/45 hofften die herrschenden Kreise
Hitlerdeutschlands auf ein Auseinanderbrechen der Antihitlerkoalition
(36.3.5. Spanien 36.3.5.). Bis dahin suchten sie durch eine extreme Verschärfung ihrer Terror-
herrschaft "durchzuhalten".
 
Maßnahmen zur Verlängerung der faschistischen Terrorherrschaft
  • Zerstörung von Industrie- und Verkehrseinrichtungen sowie von Wohngebieten beim
    Rückzug aus den okkupierten Gebieten (Taktik der "verbrannten Erde")
  • Bildung des "Volkssturms" aus militärisch unausgebildeten Jugendlichen ab 16 Jahre,
    Kranken und älteren Männern bis 60 Jahre
  • Einsatz der Zivilbevölkerung zum Stellungsbau
  • Bildung von Terrorgruppen ("Werwolf") für den Einsatz in den von den Truppen der
    Antihitlerkoalition besetzten Gebieten
  • Evakuierungen und Zerstörungen auch im Reichsgebiet

Handzettel der KPD aus dem Jahre 1944:

          BERLINER ZUM KAMPF
  Rettet was uns noch verblieben ist!
Rettet Berlin!  Tod den Hitlerbanditen!
 Unser das Leben   Unser die Zukunft!
  Handzettel der KPD aus
dem Jahre 1944
 
 
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