zur Seite 433 433 Geschichte in Übersichten
Wissensspeicher für den Unterricht
Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin
1982
Inhaltsverzeichnis
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Zweiter
Weltkrieg
1939 bis 1945
1945 bis 1949 1949 bis
1960/61
UdSSR Volksdemokr.
Staaten
Deutsch-
land
Imperialistisches
Staatensystem
                                                                                                                                                                             
37.3.5.           Aktivisten der ersten Stunde / Initiativgruppen
 
Unmittelbar nach der Befreiung (36.4.8. Bedingungslose Kapitulation Hitlerdeutschlands 36.4.8.) begannen deutsche Antifaschisten,
vor allem die in der KPD organisierten Arbeiter, von denen viele aus den faschi-
stischen Konzentrationslagern und Zuchthäusern kamen, in ganz Deutschland
mit dem Aufbau. Unter ihnen waren beispielsweise Hermann Axen, Otto
Buchwitz, Friedrich Ebert, Otto Grotewohl, Erich Honecker, Bruno
Leuschner
und Heinrich Rau. Als Aktivisten der ersten Stunde arbeiteten
sie in der sowjetischen Besatzungszone zusammen mit sowjetischen Offizieren
und Soldaten an der Überwindung der Hinterlassenschaft des Faschismus
(37.3.4. Hinterlassenschaft des Faschismus 1945 37.3.4.).
Anfang Mai 1945 trafen aus der Sowjetunion Initiativgruppen ein, die sich aus
erfahrenen Funktionären der KPD sowie aus Angehörigen des NKFD (36.3.14. Nationalkomitee 'Freies Deutschland' 36.3.14.)
zusammensetzten. Eine Gruppe wirkte unter Leitung von Walter Ulbricht in
Berlin, eine zweite unter Anton Ackermann in Sachsen und eine dritte unter
Gustav Sobottka in Mecklenburg. Ihre Aufgabe war es, antifaschistisch-demo-
kratische Einrichtungen und Verwaltungen zu schaffen, die die lebensnotwendig-
sten Maßnahmen für die Bevölkerung organisierten.
Die Aktivisten der ersten Stunde und die Initiativgruppen wurden in ihrer Arbeit
von den Genossen der Sowjetischen Militäradministration (SMAD) unter-
stützt, die entsprechend der Politik der UdSSR gegenüber dem deutschen Volk
nach der Kapitulation (37.3.2. Kampfbedingungen der deutschen Arbeiterklasse 1945 37.3.2.) handelten.
 
37.3.6.           Aufruf der KPD vom 11. Juni 1945
 
Am 10.06.1945 erließ die SMAD (37.3.5. Aktivisten der ersten Stunde / Initativgruppen 37.3.5.) den Befehl Nr. 2, der die Tätigkeit
antifaschistisch-demokratischer Parteien und freier Gewerkschaften in der so-
wjetischen Besatzungszone gestattete. Als erste Partei trat die Kommunistische
Partei Deutschlands
an die Öffentlichkeit. Mit dem Aufruf vom 11. Juni 1945
orientierte sie auf die Schaffung antiimperialistisch-demokratischer Verhältnisse,
mit der Möglichkeit, dem deutschen Volk den Weg zum Sozialismus zu öffnen.
Der Aufruf trug die Unterschriften so bekannter Funktionäre der KPD wie
Anton Ackermann, Franz Dahlem, Elli Schmidt, Wilhelm Pieck, Walter
Ulbricht, Otto Winzer
u. a.
 
Hauptziele
  • Vernichtung von Faschismus und Militarismus
  • Beseitigung der sozialökonomischen Grundlage des Imperialismus
  • Übernahme der Funktionen in Staat und Wirtschaft durch Vertreter des werktätigen
    Volkes
 
 
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Zweiter
Weltkrieg
1939 bis 1945
1945 bis 1949 1949 bis
1960/61
UdSSR Volksdemokr.
Staaten
Deutsch-
land
Imperialistisches
Staatensystem
                                                                                                                                                                             
       
Unmittelbare Aufgaben
  • Beseitigung aller Überreste des Hitlerregimes
  • Kampf gegen Hunger, Arbeitslosigkeit und Obdachlosigkeit
  • Herstellung demokratischer Rechte und Freiheiten des Volkes: Demokratisierung der
    Justiz und des Bildungswesens, Schaffung demokratischer Selbstverwaltungsorgane,
    Schutz der Werktätigen gegen Unternehmerwillkür
  • Enteignung der aktiven Nazis und Kriegsverbrecher
  • Bodenreform
  • Friedliches Zusammenleben mit den anderen Völkern
  • Freundschaft zur Sowjetunion; Kampf gegen Antisowjethetze
  • Wiedergutmachung der anderen Staaten durch die Faschisten zugefügten Schäden
 
37.3.7.           Aktionseinheit von KPD und SPD /
          Block der antifaschistisch-demokratischen Parteien
 

In Berlin bildete sich nach dem Befehl
Nr. 2 (37.3.6. Aufruf der KPD vom 11. Juni 1945 37.3.6.) der Zentralaus-
schuß der SPD
, der sich am 15.06.
1945 an das deutsche Volk wandte, den
Aufruf der KPD vom 11. Juni 1945 be-
grüßte und gleichfalls grundlegende
antifaschistisch-demokratische Forde-
rungen erhob. Klassenbewußte Sozial-
demokraten, wie Otto Grotewohl,
Max Fechner, Otto Buchwitz,
Friedrich Ebert
und viele andere,
traten für die Zusammenarbeit mit den
Kommunisten ein.
In einem Aktionsabkommen verein-
barten am 19.06.1945 KPD und SPD,
die antifaschistisch-demokratischen
Aufgaben gemeinsam zu lösen. Im Ver-
lauf der Entwicklung bewährte und
festigte sich die Aktionseinheit von
KPD und SPD, konnten opportunisti-
sche Einflüsse zurückgedrängt und An-
hänger Kurt Schumachers, der von
den Westzonen aus erneut die ver-
hängnisvolle Spaltungspolitik des frü-
heren sozialdemokratischen Parteivor-
standes betrieb, isoliert werden.
   Plakat zur Vereinigung von KPD und SPD
auf marxistischer Grundlage.
Marx
KPD SPD
EIN ZIEL - EIN WEG
EINHEIT
Plakat, das zur Vereinigung von KPD und SPD
auf marxistischer Grundlage auffordert
 
 
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