zur Seite 441 441 Geschichte in Übersichten
Wissensspeicher für den Unterricht
Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin
1982
Inhaltsverzeichnis
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Zweiter
Weltkrieg
1939 bis 1945
1945 bis 1949 1949 bis
1960/61
UdSSR Volksdemokr.
Staaten
Deutsch-
land
Imperialistisches
Staatensystem
                                                                                                                                                                             
        Der planmäßigen Entwicklung und Leitung der Volkswirtschaft in der sowjeti-
schen Besatzungszone diente die Bildung der Deutschen Wirtschaftskommis-
sion (DWK)
am 14.06.1947. Der Aufbau der Wirtschaftsabteilung der DWK
stand unter Führung von Bruno Leuschner, dem Leiter der Abteilung Wirt-
schaftspolitik beim Parteivorstand der SED. Ab März 1948 übernahm die DWK
unter ihrem Vorsitzenden Heinrich Rau die Funktionen der Wirtschaftsleitung
und -planung. Sie erhielt das Recht, den Zentralverwaltungen (37.3.9. Antifaschistisch-demokratische Machtorgane 37.3.9.)
Weisungen zu erteilen.
37.3.16.           Beginn der Aktivistenbewegung 1948
 
Im Kampf um die Erhöhung der Arbeitsproduktivität und die Steigerung der
Produktion entwickelte sich in der sowjetischen Besatzungszone Ende 1948 unter
Führung der SED nach dem Beispiel sowjetischer Arbeiter (31.3.3. Sozialistischer Wettbewerb 31.3.3.) eine breite
Aktivistenbewegung. Ihr verhalf der Bergmann
Adolf Hennecke zum entscheidenden Durchbruch,
als er am 13.10.1948 im Karl-Liebknecht-Schacht in
Oelsnitz nach gründlicher Arbeitsvorbereitung und
durch rationellen Einsatz der Technik seine Norm mit
387% erfüllte.
Bald gab es in allen Volkseigenen Betrieben Arbeiter,
die Hennecke-Schichten leisteten. Die Aktivistenbe-
wegung half entscheidend, die Volkseigenen Betriebe
zu stärken und die Lebenslage der Bevölkerung zu ver-
bessern.
AKTIVIST VEB - Aktivistenbewegung - Adolf Hennecke
 
37.3.17.           Zweijahrplan 1949/1950
 
Vorbereitet durch einen Halbjahrplan für das zweite Halbjahr 1948, beschloß
im Juni 1948 der Parteivorstand der SED den Zweijahrplan 1949/50 für die
sowjetische Besatzungszone.
 
Ergebnisse des in den Hauptpositionen in 1½ Jahren erfüllten Zweijahrplans 1949/50
  • Ausbau Volkseigener Betriebe (z. B. Stahlwerke Brandenburg, Hennigsdorf, Riesa)
  • Schaffung eines Übergewichts (61,8%) des volkseigenen Sektors (37.3.14. Volksentscheid in Sachsen 1946 37.3.14.)
  • Steigerung der industriellen Produktion auf 110% des Standes von 1936 (geplant waren
    81%)
  • Bedeutende Steigerung der Hektarerträge
  • Schaffung von Maschinenausleihstationen (MAS) zur Unterstützung der Klein- und Mittel-
    bauern
 
 
 
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Zweiter
Weltkrieg
1939 bis 1945
1945 bis 1949 1949 bis
1960/61
UdSSR Volksdemokr.
Staaten
Deutsch-
land
Imperialistisches
Staatensystem
                                                                                                                                                                             
37.3.18.           Erweiterung des Blocks der antifaschistisch-demokratischen
          Parteien
 
An der Seite der Arbeiterklasse arbeiteten in der sowjetischen Besatzungszone
die demokratischen Kräfte der CDU' und LDPD (37.3.7. Aktionseinheit von KPD und SPD / Block der antifaschistisch-demokratischen Parteien 37.3.7.) für die antifaschi-
stisch-demokratische Umwälzung (37.3.3. Antifaschistisch-demokratische Umwälzung in der sowjetischen Besatzungszone 1945 bis 1949 37.3.3.), während reaktionäre Politiker
dieser Parteien ihr verstärkt Widerstand entgegensetzten. Die SED half den fort-
schrittlichen'Kräften in der CDU und LDPD diese Reaktionäre zu isolieren.
Im Frühjahr 1948 entstanden die Demokratische Bauernpartei Deutsch-
lands (DBD)
, Vorsitzender: Ernst Goldenbaum, und die National-Demo-
kratische Partei Deutschlands (NDPD)
, Vorsitzender: Lothar Bolz. Ihre
Aufnahme in den Block der antifaschistisch-demokratischen Parteien (37.3.7. Aktionseinheit von KPD und SPD / Block der antifaschistisch-demokratischen Parteien 37.3.7.)
schwächte u. a. den Einfluß reaktio-
närer Politiker der CDU und der
LDPD.
Durch die Einbeziehung des FDGB
und der FDJ (37.3.8. Gründung demokratischer Massenorganisationen 37.3.8.) in das poli-
tische Bündnis der befreundeten Par-
teien wurde die führende Rolle der
Arbeiterklasse im revolutionären Pro-
zeß weiter gefestigt.
Demokratische Bauernpartei Deutschland (DBD)National Demokratische Partei Deutschlands (NDPD)
 
37.3.19.           Verhinderung einer antifaschistisch-demokratischen
          Umwälzung in den Westzonen
 
Seit 1945 hintertrieben in den Westzonen reaktionäre Kreise der Großbour-
geoisie
, unterstützt von den imperialistischen Besatzungsmächten
(37.3.2. Kampfbedingungen der deutschen Arbeiterklasse 1945 37.3.2.), die Verwirklichung des Potsdamer Abkommens (36.5.4. Potsdamer Abkommen 36.5.4.) und verhin-
derten die antifaschistisch-demokratische Umwälzung (37.3.3. Antifaschistisch-demokratische Umwälzung in der sowjetischen Besatzungszone 1945 bis 1949 37.3.3.). Hier blieben
der reaktionäre Staatsapparat, die Monopole und Banken weitgehend unange-
tastet, die Arbeiterklasse gespalten (37.3.13. Gründung derSED 1946 37.3.13.) und die antifaschistisch-demokra-
tischen Kräfte zersplittert. Diese Entwicklung wurde von rechten Führern der
SPD und der Gewerkschaften
gefördert. Sie unterdrückten die Forderung,
mit den Schuldigen an Faschismus und Krieg abzurechnen und die Betriebe der
Monopolbourgeoisie und aktiven Nazis zu enteignen. (Beispielsweise erfolgte
keine Verwirklichung des am 01.12.1946 in Hessen durch Volksentscheid ange-
nommenen Artikels 41 der hessischen Verfassung, der die Überführung der
Betriebe der Schlüsselindustrie in die Hände des Volkes vorsah.) Von entschei-
dender Bedeutung für diese Entwicklung war die Rolle der westlichen Militär-
regierungen
(37.3.2. Kampfbedingungen der deutschen Arbeiterklasse 1945 37.3.2.), die mit Verbots- und Unterdrückungsmaßnahmen die
fortschrittlichen Kräfte stark behinderten und so zur Wiedererrichtung der Herr-
schaft des Großkapitals beitrugen.
 
 
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