402-403 Geschichte in Übersichten

Verschärfung der imperial. Widersprüche 1933 bis 1939	Zweiter Weltkrieg 1939 bis 1945					1945 bis 1949
	Ursachen	1939 bis 1941	1941 bis 1943/44	1944/45	Ergebnisse und Lehren

36.3.

Verlauf des Krieges 1941 bis 1943/44

36.3.1.

Überfall der Faschisten
auf die Sowjetunion

Da das Hauptziel Hitlerdeutschlands in
der Vernichtung der Sowjetunion be-
stand (

35.1.1.), arbeitete die politi-
sche und militärische Führung seit lan-
gem an Plänen zum Überfall auf die
UdSSR. Ende 1940 erging die Weisung
Nr.21 des Oberkommandos der Wehr-
macht, "Fall Barbarossa", die den
geplanten Ablauf des Überfalls fest-
legte.

Die Ziele der Faschisten für den Über-
fall auf die UdSSR

Zerschlagung des ersten sozialistischen
Staates und seiner Gesellschaftsord-
nung
Dezimierung der Bevölkerung der
UdSSR bzw. Einsatz zur Sklavenarbeit
für die deutschen Monopole
Raub der Rohstoffe und Nahrungsmittel-
reserven

Im Morgengrauen des 22. Juni 1941
fielen 190 Divisionen Hitlerdeutsch-
lands und seiner Verbündeten (Italien,
Rumänien, Ungarn, Finnland) in die
Sowjetunion ein. Durch den heim-
tückischen, vertragsbrüchigen Über-
fall wurde die UdSSR überrascht. Die
faschistischen Truppen konnten bis vor
Leningrad, Moskau und nach Rostow
vordringen. Die vom Barbarossa-Plan
vorgesehenen Ziele konnten die Fa-
schisten jedoch nicht erreichen.

"An diesem Happen hat er noch zu kauen".
Karikatur aus den USA, August 1941

Der faschistische Barbarossa-Plan und sein
Scheitern

402


36.3.2.	Großer Vaterländischer Krieg
	Gegen den Überfall Hitlerdeutschlands erhob sich das Sowjetvolk unter Führung der KPdSU und ihres Generalsekretärs, J. W. Stalin, zum Großen Vaterlän- dischen Krieg. Trotz der Überlegenheit der Aggressoren an Material und Kriegserfahrung leisteten die sowjetischen Truppen, die zuerst bittere Nieder- lagen hinnehmen mußten, heldenhaften Widerstand. Viele Soldaten, Männer und Frauen schlossen sich im Rücken des Feindes zu Partisanenverbänden zusam- men und vollbrachten Heldentaten, wie z.B. die Komsomolzin Soja Kosmo- demjanskaja. Bedrohte Industriewerke wurden demontiert und im Osten des Landes wieder aufgebaut. Unter größten Entbehrungen vollbrachten die sowje- tischen Menschen große Produktionsleistungen im Hinterland. Sie konnten der Front von Jahr zu Jahr mehr und bessere Waffen zur Verfügung stellen. Die sozialistische Gesellschaft in der UdSSR mobilisierte alle ihre ökonomischen und politischen Möglichkeiten. Die geistige und politische Einheit der Sowjet- gesellschaft, der Sowjetpatriotismus und proletarische Internationalismus be- standen ihre Bewährungsprobe. Faschistische Fehleinschätzung

36.3.3.	Schlacht vor Moskau
	Anfang Oktober 1941 griffen die faschistischen Armeen konzentriert Moskau an. In erbitterten Kämpfen gelang es der Sowjetarmee, den Gegner 25 bis 40 km vor Moskau zum Stehen zu bringen. 100 000 Kommunisten und 260 000 Komso- molzen aus Moskau waren an die Front gegangen, 100 000 Moskauer hatten Verteidigungsstellungen gebaut. Im Dezember 1941 erfolgte die sowjetische Gegenoffensive. Der Gegner wurde bis zu 250 km zurückgeworfen und erlitt große Verluste. Damit war der Mythos von der Unbesiegbarkeit der Faschi- stischen Wehrmacht gebrochen. Der Blitzkrieg war gescheitert. Die Schlacht vor Moskau bereitete die Wende des Krieges vor.

403