zur Seite 11 11 Geschichte in Übersichten
Wissensspeicher für den Unterricht
Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin
1982
Grundbegriffe
Inhaltsverzeichnis
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Arbeitsprozeß
Pfeile aufsplittend
Arbeit des Menschen
Produktionsmittel
Pfeile aufsplittend
Arbeitskraft

(Produktions-
erfahrungen,
Arbeitsfertigkeiten)
 
 
 
Arbeitsmittel

(Produktions-
instrumente,
Produktionsgebäude
und -anlagen,
Transportmittel,
Boden)
Arbeitsgegenstände

(Rohstoffe, Energie,
Stufenprodukte)
 
 
 
 
 
 
Ausbeutung des Menschen durch den Menschen
       
Das Wesen der Ausbeutung besteht darin, daß sich die Eigentümer der Produk-
tionsmittel (Ausbeuterklasse) große Teile des Mehrprodukts (Mehrprodukt S.24) der unter-
drückten und abhängigen Klasse (ausgebeutete Klasse) aneignen. Ausbeutung
wurde möglich und entstand, als ein Mehrprodukt erzielt werden konnte. Ent-
sprechend der Stellung, die die verschiedenen Gruppen von Menschen im Aus-
beutungsverhältnis als Ausbeuter oder Ausgebeutete einnehmen, bilden sie die
Grundklasse (Klasse S.19) der jeweiligen Gesellschaft. Die Geschichte der Aus-
beutung ist die Geschichte der antagonistischen Klassengesellschaften:

Grundformen der Ausbeutung
                                                                                                                                              
  • Altorientalische Klassengesellschaft (Altorientalische Klassengesellschaft S.11): Tributleistungen der Produzentengemein-
    den an den Despoten und die von ihm ausgehaltene Beamten- und Priesterschicht auf
    der Grundlage eines Obereigentums am gesamten Boden und - soweit gegeben - an
    den Bewässerungsanlagen.
  • Sklavenhaltergesellschaft (Sklavenhaltergesellschaft S.29): Sklavenarbeit auf der Grundlage des Eigentums
    der Sklavenhalter an den Produktionsmitteln und an den Produzenten.
  • Feudalismus (Feudalismus S.16): Abgaben und Frondienste auf der Grundlage des Eigentums der
    Feudalherren an Boden, meist verbunden mit persönlicher Abhängigkeit der Bauern.
  • Kapitalismus (Kapitalismus S.19): Lohnarbeit auf der Grundlage des Privateigentums der Kapi-
    talisten an den Produktionsmitteln und der persönlichen Freigheit der Produzenten (die
    nicht über Produktionsmittel verfügen).

Die kapitalistische Ausbeutung (17.3.7. Kapitalistische Ausbeutung 17.3.7.) ist die geschichtlich letzte Form der
Ausbeutung. Durch die sozialistische Revolution (Revolution, sozialistische S.29) und den Aufbau des
Sozialismus und Kommunismus (Sozialismus und Kommunismus S.30) wird jede Ausbeutung des Menschen
durch den Menschen beseitigt.
 
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Befreiungsbewegung, nationale
 
In der Epoche des Übergangs vom Kapitalismus zum Sozialismus und Kommu-
nismus (Sozialismus und Kommunismus S.30) existieren drei Hauptkräfte des revolutionären Weltprozesses:
das sozialistische Weltsystem, die internationale Arbeiterbewegung und die
nationale Befreiungsbewegung. Letztere erfaßt die Gesamtheit der antifeudalen,
antiimperialistisch-demokratischen Bewegung der Völker und Nationalstaaten
Asiens, Afrikas und Lateinamerikas gegen koloniale bzw. neokoloniale Ausbeu-
tung und politische Rechtlosigkeit, für staatliche Selbständigkeit, die Beseitigung
der ökonomischen Abhängigkeit vom Imperialismus und für die Sicherung der
nationalen und sozialen Grundinteressen der werktätigen Klassen und Schichten
(38.4. Zerfall und Zusammenbruch des imperialistischen Kolonialsystems bis 1961 38.4. und 40.5.1.).
 
Demokratie, bürgerliche
 
Die bürgerliche Demokratie ist eine Form der Klassenherrschaft der Bour-
geoisie. Sie beruht auf dem kapitalistischen Eigentum an den Produktionsmitteln
und hat die Aufgabe, die kapitalstischen Gesellschaftsverhältnisse (Kapitalismus S.19) zu
erhalten.
Das bürgerliche Parlament ist die (meist aus Wahlen hervorgegangene) Ver-
tretungskörperschaft eines kapitalistischen Staates. Der Klassencharakter des
bürgerlichen Parlamentarismus kommt darin zum Ausdruck, daß diese Ver-
tretung nicht die Interessen des Volkes, sondern den Willen der Bourgeoisie
(heute vor allem den der Monopolbourgeoisie) vertritt und zum Gesetz erhebt.
Der Mehrheit des Volkes werden unter den Bedingungen der bürgerlichen De-
mokratie von der Bourgeoisie lediglich formale demokratische Rechte und Frei-
heiten gewährt. Von den wichtigen Entscheidungen in Staat und Wirtschaft so-
wie in den anderen Bereichen des gesellschaftlichen Lebens bleiben die Werktä-
tigen weitgehend ausgeschlossen.
Trotz des Klassencharakters der bürgerlichen Demokratie bieten die demo-
kratischen Rechte und Freiheiten, die von den Volksmassen im Kampf errungen
werden (Presse-, Koalitions- und Redefreiheit, allgemeines, gleiches und ge-
heimes Wahlrecht usw.), günstigere Voraussetzungen für den Kampf um gesell-
schaftlichen Fortschritt und Frieden. Die Arbeiterklasse ist zur Durchsetzung
ihrer historischen Mission (Historische Mission der Arbeiterklasse S.16) stets an der Erhaltung und Erweiterung der
demokratischen Rechte und Freiheiten interessiert (beispielsweise an der Propa-
gierung der Standpunkte der Arbeiterbewegung in den bürgerlichen Parlamen-
ten durch Vertreter der Partei der Arbeiterklasse). Das Proletariat kämpft des-
halb gegen alle Bestrebungen der Monopolbourgeoisie, die bürgerliche Demo-
kratie abzubauen.
 
Diktatur des Proletariats
 
Ihrem Klasseninhalt nach ist die Diktatur des Proletariats die ungeteilte politische
Herrschafft der Arbeiterklasse, die sich auf das Bündnis mit den Bauern und den
anderen Werktätigen stützt. Die Diktatur des Proletariats vertritt die Interessen
der Arbeiterklasse und aller Werktätigen; sie ist reale Demokratie, wahre
Volksherrschaft.
 
 
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