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                Geschichte in Übersichten
         Wissensspeicher für den Unterricht
Volk und Wissen - Volkseigener Verlag Berlin - 1982

Inhaltsverzeichnis


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November-
revolution in
Deutschland
1918/19
Sowjetrußland/UdSSR 1918 bis 1937 Imperia-
listisches
Staatensystem
1919 bis 1923
Sowjetrußland
1918 bis 1920/21
1920/21 bis 1925 Sowjetunion
1926 bis 1937
                                                                                                                                                                             
        Stationen (MTS). Die KPdSU, leitende Kraft der sozialistischen Umgestaltung
der Landwirtschaft, schickte zur Hilfe für die Bauern und zur Verwirklichung der
führenden Rolle der Arbeiterklasse 25 000 politisch und organisatorisch erfah-
rene Arbeiter aufs Land. 1937 umfaßte die Kolchosen 99,1% der Anbaufläche.
Daneben bestanden Sowchosen, die als staatliche landwirtschaftliche Großbe-
triebe u. a. Saatgut und Zuchtvieh lieferten.
 
31.3.5           Sozialistische Kulturrevolution
 
Wichtige Ergebnisse der sozialistischen Kulturrevolution (31.2.2. 31.2.2.) in der UdSSR bis
Mitte der dreißiger Jahre
  • Erziehung der Werktätigen im Geiste der marxistisch-leninistischen Weltanschauung
  • Überwindung des Analphabetentums, einer schweren Hinterlassenschaft des Zarismus:
    1937 konnten nahezu alle Angehörigen der Arbeiterklasse lesen und schreiben
  • Entwicklung eines hohen Bildungsniveaus der Arbeiter und Bauern (u. a. Gundschul-
    pflicht für alle Kinder seit 1930)
  • Herranbildung einer sozialistischen Intelligenz (u. a. Arbeiterfakultäten, um rasch
    Werktätige auf das Hochschulstudium vorzubereiten)
  • Überwindung der kulturellen Rückständigkeit der ehemals vom Zarismus unterdrück-
    ten Völker und freie Entfaltung der Kultur dieser Völker (Einführung von Schriftspra-
    chen bei Völkern, die sie nicht besaßen)
  • Bedeutende Werke der sozialistischen Literatur (Gorki, Scholochow, Ostrowski, Glad-
    kow, Katajew u. a.)
                                                                                                                                              

Die sozialistische Kulturrevolution die unmittelbar nach der Errichtung der
Sowjetmacht begann, fand mit dem zweiten Fünfjahrplan (31.3.2. Erste Fünfjahrpläne 31.3.2.) im wesent-
lichen ihren Abschluß.
 
31.3.6           Sozialistische Verfassung der UdSSR 1936
 
Die grundlegenden gesellschaftlichen Veränderungen in der UdSSR (31.3.2. Erste Fünfjahrpläne 31.3.2.
bis  31.3.5.) erforderten Mitte der dreißiger Jahre die Ausarbeitung einer neuen
Verfassung. In der sozialistischen Verfassung von 1936 wurde gesetzlich
festgelegt, daß das sozialistische Wirtschaftssystem und das sozialistische Eigen-
tum an den Produktionsmitteln die ökonomische Grundlage der Gesellschaft dar-
stellen, während die politische Grundlage die allgemeiner, direkter, gleicher
und geheimer Wahl zu wählenden Sowjets bildeten. Die Verfassung fixierte die
Rechte und Pflichten der Sowjetbürger sowie die Gleichberechtigung aller Völker
der UdSSR (31.2.2. Lenins Plan für den Aufbau des Sozialismus 31.2.2. und  31.2.4.).
 
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Sowjetrußland
UdSSR
1918 bis 1937
Imperialistisches Staatensystem 1919 bis 1923 Imperia-
listisches
Staatensystem
1924 bis 1929
Situation
1919
Deutschland Internationale Beziehungen
und kapitalistische Länder
                                                                                                                                                                             
32.       Imperialistisches Staatensystem
      1919 bis 1923
 
32.1.       Internationale Situation 1919
 
32.1.1.           Pariser Friedenskonferenz 1919
 
Innerhalb des Weltimerialismus waren die USA gestärkt aus dem ersten Welt-
krieg ( 28. Erster Weltkrieg 1914 bis 1918 28.) hervorgegangen. Sie übten einen zunehmenden Einfluß auf die
anderen kapitalistischen Staaten aus. Das zeigte sich deutlich auf der Pariser
Friedenskonferenz
, die seit Januar 1919 die Friedensbedingungen für den
besiegten deutschen Imperialismus und seine Verbündeten Österreich, Ungarn,
Bulgarien und die Türkei ausarbeitete. Zwischen den großen imperialistischen
Siegermächten (USA, Großbritannien, Frankreich, Japan) brachen während
der Konferenz starke Gegensätze auf. So wollte z. B. Frankreich, das nach der
Niederlage des deutschen Imperialismus zur stärksten Militärmacht auf dem eu-
ropäischen Kontinent geworden war, seine Vormachtstellung auf Kosten Deutsch-
lands sichern. Dagegen traten Großbritannien und die USA auf, die ihre imeria-
listischen Interessen durch die Verherrschaftsbestrebungen Frankreichs gefähr-
det sahen. Zu krassen Gegensätzen zwischen den imperialistischen Sieger-
mächten kam es auch bei der Aufteilung der deutschen Kolonien sowie bei der
Festlegung der von den besiegten Staaten zu zahlenden Reparationen. Einig
waren sich die Siegermächte dagegen nur in ihrem Haß gegen den Sowjet-
staat
, denn die Mächte, die die Pariser Friedenskonfernez entscheidend beein-
flußten, waren gleichzeitig die Hauptorganisatoren der bewaffneten Intervention
gegen Sowjetrußland ( 31.1.1. Imperialistische militärische Intervention und Bürgerkrieg 31.1.1.).
 
32.1.2.           Versailler Friedensvertrag 1919
 
Am 28. 6. 1919 wurde in Versailles der von den imperialistischen Siegerstaaten
( 32.1.1. Pariser Friedenskonferenz 1919 32.1.1.) diktierte Friedensvertrag unterzeichnet, der die Niederlage des
deutschen Imperialismus im ersten Weltkriegt (28.2.9. Militärischer Zusammenbruch 1918 28.2.9.) besiegelte. Die Bestim-
mungen des Versailler Friedensdiktats schränkten die Bewegungsfreiheit des
deutschen Imperialismus nach außen und innen zeitweilig ein. Seine Macht-
grundlagen aber blieben bestehen. So wurden das deutsche Volk der doppelten
Ausbeutung durch die deutschen und die Entente-Imperialisten unterworfen. Der
Versailler Vertrag war ein Gewalt- und Raubfrieden, der den Keim neuer im-
perialistischer Kriege in sich barg; denn er unterdrückte einen ökonomisch
starken imperialistischen Staat und vertiefte gleichzeitig die Gegensätze zwischen
den Siegermächten.
 
 
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