459 | Geschichte in Übersichten Wissensspeicher für den Unterricht Volk und Wissen Volkseigener Verlag Berlin 1982 Inhaltsverzeichnis |
462 |
1945 bis 1949 | 1949 bis 1960/61 | 1961 bis 1969 | ||||
UdSSR | Soz. Staaten |
DDR | Kolonial- system |
Imp. Staa- tensystem |
38.3.6. | Volkswahlen Oktober 1950 | |
Die Wahlen zur Volkskammer, zu den Landtagen, Kreistagen, Stadtverordneten- versammlungen und Gemeindevertretungen am 15.10.1950 erfolgten auf der Grundlage eines gemeinsamen Wahlprogramms und einer gemeinsamen Kandidatenliste der Nationalen Front, die sich in der ersten Hälfte des Jahres 1950 aus der Volkskongreßbewegung ( 37.3.22.) herausgebildet hatte. (Präsi- dent des Nationalrates der Nationalen Front: Erich Correns.) Bei diesen Volks- wahlen stimmten 99,7% der Wähler für das Programm und die Kandidaten der Nationalen Front. Das war ein klares Bekenntnis der Bürger zur Arbeiter-und- Bauern-Macht. Die Volkswahlen im Oktober 1950 waren ferner eine Bewährungsprobe für den Block der antifaschistisch-demokratischen Parteien ( 37.3.7. und 37.3.18.). In CDU und LDPD setzten sich endgültig die fortschrittlichen Kräfte um Otto Nuschke, August Bach und Gerald Götting, um Johannes Dieckmann, Hans Loch und Manfred Gerlach durch. |
||
38.3.7. | Aufgaben des ersten Fünfjahrplans 1951 bis 1955 | |
Wichtigste volkswirtschaftliche Aufgabe des ersten Fünfjahrplans 1951 bis 1955 war die schrittweise Überwindung der schwerwiegenden Disproportionen in der Industrie der DDR, die aus der kapitalistischen Entwicklung herrührten und durch die Spaltung Deutschlands verschärft worden waren. Der Plan hatte das Ziel, das Übergewicht des volkseigenen Sektors in der Volkswirtschaft ( 37.3.14.) zu vergrößern und besonders rasch die metallurgische Industrie und den Schwermaschinenbau zu entwickeln. |
Emblem des ersten Fünfjahrplans |
|
38.3.8. | Planmäßiger Aufbau des Sozialismus in allen gesellschaftlichen Bereichen / 2. Parteikonferenz der SED 1952 |
|
Mit der Errichtung der Arbeiter-und-Bauern-Macht ( 38.3.2.) und dem Beginn des ersten Fünfjahrplans ( 38.3.7.) war die antifaschistisch-demokratische Umwälzung in einem einheitlichen revolutionären Prozeß in erbitterter Ausein- andersetzung mit der imperialistischen Reaktion in die sozialistische Revolu- tion ( 38.3.1.) hinübergeleitet worden. Wie in anderen sozialistischen Ländern ( 38.2.1.) waren auch in der DDR Bedingungen für den Übergang zum plan- mäßigen Aufbau der Grundlagen des Sozialismus herangereift. Die 2. Parteikonferenz der SED beschloß im Juli 1952 Richtlinien, um die Grund- lagen des Sozialismus in allen gesellschaftlichen Bereichen planmäßig zu schaf- |
||
460 |
1945 bis 1949 | 1949 bis 1960/61 | 1961 bis 1969 | ||||
UdSSR | Soz. Staaten |
DDR | Kolonial- system |
Imp. Staa- tensystem |
fen. Vor allem galt es, die sozialistische Staatsmacht als das Hauptinstrument der Arbeiterklasse beim Aufbau des Sozialismus zu festigen, planmäßig die ökonomischen Grundlagen des Sozia- lismus in Industrie und Landwirtschaft zu schaffen und zunehmend die sozia- listische Ideologie und Kultur durch- zusetzen. Um den sozialistischen Aufbau besser leiten und die sozialistische Demokra- tie entwickeln zu können, wurden an Stelle der bisherigen Länder 14 Be- zirke gebildet und die Anzahl der Kreise erhöht. Bei den Bezirks- und Kreistagen entstanden Ständige Kom- missionen, die zahlreiche Bürger in die ehrenamtliche Arbeit der Volks- vertretungen einbezogen. Zum Schutze der Errungenschaften der Werktätigen wurden die Bereit- schaften der Volkspolizei in die Kaser- nierte Volkspolizei (KVP) umge- wandelt. |
|
|
38.3.9. | Beginn des Übergangs zur sozialistischen Großproduktion auf dem Lande 1952 bis 1955 |
|
1952 bildeten sich die ersten landwirtschaftlichen Produktionsgenossen- schaften (LPG). Damit begann der Übergang von der bäuerlichen Einzelwirt- schaft zur sozialistischen Großproduktion in der Landwirtschaft. Das war ein komplizierter Prozeß, denn die meisten werktätigen Bauern verhielten sich zunächst noch abwartend, viele sogar ablehnend. Die Masse der Großbauern stand den LPG feindlich gegenüber. Die Arbeiterklasse und der Staat unterstützten die Genossenschaftsbewegung. Die Landmaschinenindustrie konnte mit sowjetischer Hilfe beschleunigt ausge- baut werden. Die Maschinen-Ausleih-Stationen ( 37.3.17.) wurden erweitert und 1953 in Maschinen-Traktoren-Stationen (MTS) umgebildet. Sie stellten den Genossenschaftsbauern zu günstigen Bedingungen Maschinen und Geräte zur Verfügung und halfen ihnen bei der Entwicklung der innergenossenschaft- lichen Demokratie. Die I. LPG-Konferenz 1952 beschloß die Musterstatuten für die drei Typen der LPG (Typ I: gemeinsame Nutzung des Ackerlandes; Typ III: |
||
461 |
459 | gescanntes Bild 460-461 397.628 Byte MD5 -Bild: d392bd88f26859046c0d6e0e33575a4d URL: http://www.bei-ekke.de/geue/460-461.htm |
462 |